Turmuhr-Jubiläum
Die Johann-Mannhardt-Turmuhr auf dem Rathausplatz steht seit 15 Jahren an Ihrem Standort auf dem Rathausplatz. Aber eigentlich ist sie schon viel älter. Unter dem Motto "130 Jahre und kein bisschen leiser" wird mit Getränken auf Spendenbasis und musikalischer Umrahmung die Turmuhr im kleinen Kreis gefeiert.
Veranstaltungsdetails
Wissenswertes über unsere Mannhardtuhr:
„Wo die Stunde schlägt…“
Die Immenstaader Mannhardtuhr
Schon 15 Jahre ist es her, dass auf dem Immenstaader Rathausplatz die Immenstaader Kirchturmuhr ihre Bleibe fand. Durch den von Hans Veeser geplanten Glaspavillon kann man ihre Triebwerke bestaunen und mitverfolgen, wie die Zahnräder ineinandergreifen, das lange „unterirdische“ Pendel schwingen sehen oder ihrem Schlag zuhören.
Wie schon der Name sagt, war ihre ursprüngliche Heimat auf dem Kirchturm, und zwar auf dem Kirchturm der Immenstaader St. Jodokus Kirche. Dort wurde sie 1893 im Glockenturm eingebaut und ihrer Bestimmung übergeben.
Gebaut wurde sie von Johann Mannhardt, einem damals überaus bekannten und erfolgreichen Uhrenbauer aus München (königlich bayrische Hof-Turmuhren-Fabrik). Der Mercedes unter den Uhrenbauern!
Nach nur sechs Wochen Fertigungszeit konnte die Firma Mannhardt bereits die Auslieferung der Uhr für 1.800 Mark, plus 20 Mark für den Monteur Simon Rissig für die prompte Aufstellung, ankündigen. Der Transport ging über Lindau (und von dort wohl mit dem Schiff weiter).
Da weder andere Angebote eingeholt wurden (die Kosten waren doch vergleichbar mit dem Bau eines Bauernhauses) und der Ratsbeschluss äußerst schnell und einstimmig gefasst wurde, ist anzunehmen, dass die alte Turmuhr sich in einem sehr desolaten Zustand befunden haben musste. Außerdem hatten die Kippenhauser schon 20 Jahre früher eine neue Turmuhr bekommen!!
Bezahlt wurde die Uhr mit „Sparkassen-Überschüssen“.
Diese Uhr hatte nicht nur zwei Zifferblätter, sondern auch einen „Stundenschlag“, der ein eigenes Werkteil erforderte-was eigentlich nur in Bayern üblich war. Dieser Stundenschlag auf der Glocke war weithin zu hören, vielleicht auch für die Fischer, Schiffsleute und Bauern auf dem Feld?
Die Uhr stellte hohe Anforderungen an ihre Wartung – sie musste jeden Tag einmal aufgezogen werden. Der ehemalige Mesner Josef Rauber (Mesner von 1949-1987) hatte jeden mühselig jeden Tag das Aufziehen zu betätigen, in späterem Alter habe er diese Aufgabe öfter den Ministranten übertragen.
Trotz aller Neuerungen gingen auch diese Uhren nicht genau und brauchten zur Kontrolle Sonnenuhren in der Nähe. Man habe sich öfters mit dem Hersberg ausgetauscht, so die Erinnerungen von J. Rauber.
1982 endete ihr Dienst im Glockenturm. Nach einem 20jährigen Dornröschenschlaf entdeckte unser damaliger Bürgermeister Jürgen Beisswenger sie in der Immenstaader Kirche. Er hatte die Idee, diese Uhr im Zentrum von Immenstaad restauriert und voll funktionsfähig zu installieren. Im damaligen Heimatvereinsvorstand, Dieter Hallmans einem passionierten Uhrenanhänger, fand er begeisterte Unterstützung,
So konnte die Uhr, neu gewartet und elektronisch betrieben, 2008 ihre neue Bleibe auf dem Rathausplatz finden. Hans Veeser schuf dafür den von allen Seiten einsehbaren Glaspavillon. Sie wird seither vom Heimatverein liebevoll gewartet und gepflegt.
So kann man jeden Tag erleben, wie Besucher fasziniert die Technik dieser alten Uhr bestaunen.
Text: Zusammenfassung Heide Budde
Quellennachweis: Immenstaader Heimatblätter Heft 19 Seite 9ff,27ff,
(beide Texte wurden von D. Hallmanns verfasst)
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